Ich wohne in Bremen-Findorff und pendle seit fünfeinhalb Jahren zur Arbeit nach Hamburg. Autofahren, Umzug nach Hamburg oder Wechsel der Arbeitsstelle kommen für mich nicht in Frage. Ich möchte auch in Zukunft mit der Bahn fahren, erwarte dabei allerdings, dass die volle Leistung für den vollen IC-Abopreis erbracht wird.
Ich vermute, dass die Forderung nach einer angemessenen Entschädigung der einzige Weg ist, die Situation für Pendler zu verbessern. Der Weg zum Gehirn führt fast immer über die Brieftasche! Im Zug habe ich genug Zeit Beschwerdemails vorzubereiten. Es entwickelt sich zu einer Art Hobby, das ich gern mit anderen teilen möchte. Es macht dann mehr Spaß und hoffentlich wird es gemeinsam auch erfolgreicher.
Allein das Gefühl nicht tatenlos zuzusehen, hat mein persönliches Wohlbefinden enorm verbessert. Die Aussicht mich noch viele Jahre ohne Gegenwehr der Bahn auszuliefern war einfach deprimierend.
Zu ernst sollte man die ganze Sache nicht nehmen. Das Lebensglück wird nicht vom Erfolg oder Misserfolg einer solchen Aktion abhängen. Mir ist es aber wichtig zu zeigen, dass man nicht alles mit sich machen lässt, ohne sich zu wehren. Die ständige Unpünktlichkeit der Bahn auf dieser Strecke hat durchaus Auswirkungen auf meine Lebensqualität. Mir gehen Monat für Monat insgesamt ganze Arbeitstage verloren. Das sind Tage, die ich gern mit meiner Familie statt am Bahnhof verbringen möchte. Eine Sache für die sich der Einsatz lohnt, wie ich finde!